Warum AKU-Klassen wichtig sind
Befunde richtig einordnen
Nach jeder Ankaufsuntersuchung werden Befunde in Klassen eingestuft – von OB (ohne Befund) bis hin zu hochgradigen Einschränkungen. Sie helfen dir, Risiken einzuschätzen, Preise fair zu verhandeln und den Einsatz deines zukünftigen Pferdes realistisch zu planen.
Darum lohnt sich das Verständnis
- • Kaufentscheidungen auf Faktenbasis treffen
- • Trainings- und Einsatzplanung optimal anpassen
- • Versicherungen & Verträge mit realistischen Daten schließen
Die fünf AKU-Klassen im Vergleich
Klassen, Risiko & Empfehlung
Klasse 1 – Ohne Befund
Keine klinisch relevanten Auffälligkeiten. Röntgen- und Bewegungsbefunde unauffällig.
Empfehlung: Kauf uneingeschränkt empfohlen
Klasse 2 – Geringfügige Befunde
Leichte Abweichungen ohne funktionelle Bedeutung (z. B. minimale röntgenologische Veränderungen).
Empfehlung: Kauf in der Regel empfohlen – Befunde dokumentieren
Klasse 3 – Mäßige Befunde
Befunde mit möglicher Auswirkung bei hoher Belastung (z. B. moderate Arthrosen).
Empfehlung: Verwendungszweck prüfen, Zweitmeinung sinnvoll
Klasse 4 – Deutliche Befunde
Relevante Befunde mit hohem Risiko (chronische Lahmheiten, deutliche Arthrosen).
Empfehlung: Nur bei Spezialanforderungen, Preis neu verhandeln
Klasse 5 – Hochgradige Befunde
Schwerwiegende Befunde mit erheblicher Einschränkung (manifeste Lahmheiten, schwere Herzprobleme).
Empfehlung: Kauf nicht empfohlen, nur für Gnadenhof/Einschränkungen
Kosten je nach Befund
Die Klassifizierung beeinflusst den empfohlenen AKU-Umfang: Während Klassen 1–2 meist mit der kleinen bzw. großen AKU abgedeckt sind, erfordern Klassen 3–5 zusätzliche Diagnostik und Budget für Nachuntersuchungen.
Entscheidungshilfe nach Klasse
Klasse 1–2: Grünes Licht
Optimale Voraussetzungen für Sport, Zucht und Freizeit. Preisverhandlung eher über Ausstattung und Ausbildung.
Klasse 3: Gezielte Abwägung
Verwendungszweck kritisch prüfen, Trainingsplan anpassen, Kontrolluntersuchungen vereinbaren.
Klasse 4–5: Hohe Vorsicht
Nur bei speziellen Anforderungen oder deutlich reduziertem Preis in Betracht ziehen. Tierärztliche Zweitmeinung einholen.
So gehst du nach der AKU weiter vor
- • Bewertung gemeinsam mit dem Tierarzt durchsprechen und dokumentieren
- • Bei Klassen 3–5 Einsatzgebiet, Versicherung und Training anpassen
- • Befunde als Argument für Preisverhandlungen nutzen
- • Bei Unklarheiten eine unabhängige Zweitmeinung einholen